Seit 1997 bietet die Frauenberatung Verden Beratung für Frauen* und Mädchen* an, die an einer Ess-Störung leiden. In einem geschützten Raum wird ermöglicht, über die eigene Problematik und deren Hintergründe zu sprechen. Bei Bedarf wird in weiteren Gesprächen eine Orientierungshilfe entwickelt, sowie die Weitervermittlung an Suchtberatungsstellen, in Therapieplätze und Kliniken vorbereitet.

Die Beratung orientiert sich an den fünf Ess-Störungs-Grundformen:

Magersucht (Anorexie nervosa)
Ess-Brech-Sucht (Bulimie nervosa)
Ess-Sucht (Adipositas)
Latente Ess-Sucht
Binge-Eating Störung

Seit 1997 bietet die Frauenberatung Verden Beratung für Frauen* und Mädchen* an, die an einer Ess-Störung leiden. In einem geschützten Raum wird ermöglicht, über die eigene Problematik und deren Hintergründe zu sprechen. Bei Bedarf wird in weiteren Gesprächen eine Orientierungshilfe entwickelt, sowie die Weitervermittlung an Suchtberatungsstellen, in Therapieplätze und Kliniken vorbereitet.

Die Beratung orientiert sich an den fünf Ess-Störungs-Grundformen:

Magersucht (Anorexie nervosa)
Ess-Brech-Sucht (Bulimie nervosa)
Ess-Sucht (Adipositas)
Latente Ess-Sucht
Binge-Eating Störung

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Seit 2001 bietet die Frauenberatung Vermittlungsgespräche für Mädchen* und Frauen* mit Ess-Störungen, sowie längerfristige Beratungsreihen für erwachsene Frauen*, deren Ess-Störung unter anderem eine Folge von Gewalterfahrungen ist.

Die vier Grundformen

1. Magersucht (Anorexie nervosa)

Leugnen und Beherrschen der eigenen Bedürfnisse

  • Gewichtsverlust von 20 % innerhalb kurzer Zeit, selbst herbeigeführt
  • Körperschemastörungen „Ich bin zu dick“,
  • Waage als wichtigste Kontrollinstanz
  • übertriebene körperliche Aktivität, ständiges Beschäftigen mit dem Thema Figur und Nahrung
  • Perfektionismus
  • 10% sterben an ihrer Magersucht

2. Ess-Brech-Sucht (Bulimie nervosa)

Widersprüchliche Sehnsüchte ausleben zwischen Autonomie und Anpassung

  • meist ideale Figur, große Angst, dick zu werden, schon 1 bis 2 Kilo mehr sind eine Katastrophe
  • unkontrollierte Ess-Attacken mit selbstinduziertem Erbrechen
  • eventuell Medikamentenmissbrauch (Abführmittel/ Entwässerungsmittel)
  • übermäßige körperliche Betätigung, andauernde Beschäftigung mit Figur und Gewicht
  • heimlichste aller Ess- Störungsformen

3. Ess-Sucht (Adipositas)

Schutz für die eigenen Bedürfnisse

  • extremes Übergewicht
  • zwanghaftes, unkontrolliertes Essen
  • Depressionen
  • soziale Isolation
  • Ekel und Schuldgefühle nach dem Essen

4. Latente Ess-Sucht

Ablenkung von den eigenen Bedürfnissen

  • hohe Gewichtsschwankungen, ständige Beschäftigung mit Diäten
  • Angst vor Gewichtszunahme, Wechsel zwischen übermäßigem Essen und Diät halten
  • fehlendes Vertrauen in eigene Bedürfnisse und Körpersignale
  • Unvermögen spontaner Befriedigung des Hungers

5. Binge-Eating Störung (aus dem Engl.: Gelage)

  • Zügelloses Erfüllen von Bedürfnissen
  • regelmäßige Essanfälle mit dem Gefühl von Kontrollverlust über das Essen
  • werden nicht durch andere Maßnahmen, z.B. Sport oder Erbrechen ungeschehen gemacht
  • oftmals übergewichtig
  • Frauen sind stärker betroffen

Ess-Störungen stellen ein sehr komplexes Problem mit vielfältigen Ausprägungen dar. Ausführliche Informationen finden Sie in spezieller Literatur. Unser Buchtipp: Christine Schröder, Silke Sachau: „Frauen mit Ess-Störungen erobern sich ihr Leben zurück“, Donna Vita Verlag, 1995, sowie spezielle Broschüren von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Bonn (www.bzga-essstörungen.de).

Die Ursachen und Hintergründe einer Ess-Störung sind sehr vielfältig und ein Heilungsweg erfordert viel Mut und Geduld. Ca. 80% aller Mädchen* und Frauen*, die an einer Ess-Störung leiden, haben sexuelle Gewalterfahrungen und Grenzverletzungen erlebt. Hierfür bietet die Frauenberatung eine längerfristige Beratung an.

Nach einer grundlegenden Klärung, vermitteln wir auch an Ärzt*innen, Therapeut*innen und Fachkliniken weiter, wenn es die Situation erfordert. Außerdem bieten wir Informations- und Präventionsveranstaltungen zu dem Themenkomplex Ess-Störungen an.

Für diese Präventionsarbeit haben wir in Kooperation mit den Frauenbeauftragten des Landkreises Verden eine Handreichung für Schulen und Jugendarbeit entwickelt und herausgegeben mit dem Titel: „Wer bestimmt hier eigentlich, was schön ist?“, vom Schlankheits- und Schönheitswahn zur Ess-Störung. Sie enthält in einem Theorieteil spezielle Hintergrundinformation zu den gesellschaftlichen und individuellen Auslösern, sowie in einem Praxisteil konkrete Arbeitsmodule, mit denen an den verschiedenen Themen präventiv gearbeitet werden kann.